Ligafinale 2017 in Grötzingen der badischen Kunstturnoberliga

Mit dem „letzten Aufgebot“ hatte sich die WKG TBW / TVN ohne die verletzten Leistungsträger Dirk Walterspacher, Heiko Waeldin und den, aufgrund von Familienfeierlichkeiten verhinderten, Gregor Graf, beim Ligafinale in der Oberliga Baden, trotzdem den Klassenerhalt sichern können.

Zusammen mit dem direkten Konkurrenten um den Abstieg, PTSV Jahn Freiburg, hatten die Remchinger in einer Riege zu turnen. Die Konstellation war klar: Freiburg darf maximal einen Platz besser turnen als die WKG, sonst müssen die Remchinger den bitteren Gang in die Verbandsliga antreten.

„Wir haben in den fünf Vorrundenwettkämpfen das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Versucht das auch im Ligafinale und dann sehen wir weiter“, motivierte der verletzte Trainer Walterspacher seine Jungs. Dass die Entscheidung äußerst knapp und dramatisch, erst bei der letzten Kür am Reck, entschieden werden sollte, konnte er zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Am ersten Gerät Boden turnten beide Riegen auf gleichem Niveau, der 12-Jährige Lasse Schneider startete mit der Tageshöchstwertung von 11,95 Punkten für die WKG in das Ligafinale. Die Freiburger konnten sich am Pauschenpferd mit fünf Punkten absetzen, trotzdem war der Trainer vor allen mit den Leistungen der jungen Turner Lasse Schneider und Marvin Hammer sehr zufrieden. Sie hatten ihre Übungen ohne „Absteiger“ gemeistert. An den Ringen und am Sprung konterte die WKG ihrerseits, und verkürzte den Rückstand auf nur einen halben Punkt. Als sich der PTSV am Barren wieder mit fast vier Punkten absetzen konnte, griff plötzlich der TV Iffezheim nach Patzern am Seitpferd in den Abstiegskampf ein. Die Entscheidung über den Klassenerhalt sollte so am letzten Gerät dem Reck fallen. Die WKG durfte sich auf Grund dessen keinen Patzer mehr leisten. Jonas Becker, Yannick Bodemer und Jörg Planner spulten ihre Kür nervenstark ab. Dann schlug die Stunde des 58-Jährigen Harry Seiter, den der Coach als Joker gesetzt hatte. Der liebevoll als „Turn-Dino“ bezeichnete älteste Ligaturner in Deutschland, konnte seine Kür unter Anfeuerung der gesamten Halle, in Gänsehaut-Atmosphäre, ebenfalls bravourös meistern. Trotzdem hatte Freiburg mit 259,45 Punkten die Remchinger mit 256,55 Punkten bezwungen. Erst nach Minuten des Bangens stand das Ergebnis fest. Der TV Iffezheim hatte in der Endwertung nur 255,70 Punkte erreicht. Der minimale Abstand von 0,85 Zählern bedeutete für die WKG den fünften Platz, sowohl im Ligafinale, als auch in der Abschlusstabelle und somit den Klassenerhalt. „Nach diesem nervenaufreibenden Wettkampf gilt es erst einmal mit unseren zahlreichen Fans zu feiern“ so der Nöttinger Trainer Siggi Guigas sehr emotional.

Mit 66,30 Punkten platzierte sich Jörg Planner, als einziger Sechskämpfer der WKG, auf dem fünften Platz in der Einzelwertung der Oberligaturner. Zweitbester Turner der WKG war Heinz-Werner Haas, der mit 44,30 Punkten an vier Geräten wertvolle Zähler zum Endresultat beisteuern konnte. Ihre Fachkompetenz als Kampfrichter brachten beim Ligafinale Alexander Walch (Ringe) und Manfred Staiger (Barren) ein.

Während der Saison turnten für die WKG auch Dirk Walterspacher, Gregor Graf und Heiko Waeldin. Nun gilt es erst einmal die Verletzungen auszukurieren. Bevor dann auch schon die Vorbereitungen auf die nächste Saison Oberliga beginnen werden. von Ralf Kiefer

Ergebnisse Ligafinale

Punkte

1. SG Kirchheim I 280,35

2. TV Neckarau 277,05

3.TG Hegau-Bodensee 270,80

4.PTSV Jahn Freiburg 259,45

5.WKG Wilferdingen/Nöttingen 256,55

6.TV Iffezheim I 255,70

Schlusstabelle Oberliga Kunstturnen

Mannschaft Wk. Geräte Punkte
1. SG Kirchheim I 10 74 15
2. TG Hegau-Bodensee 10 57 11
3. TV Neckarau 10 64 10
4. TV Iffezheim I 10 36 4
5. WKG TBW /TVN 10 19 3
6. PTSV Jahn Freiburg 10 20 2

Ältester und jüngster Ligaturner

Siegerehrung Klassenerhalt Oberliga